Monika Wurft ist Kräuterpädagogin und Absolventin der Freiburger Heilpflanzenschule, führt als Schwarzwaldguide seit vielen Jahren Interessierte durch ihre Heimat und bietet Kurse und Vorträge an. In ihrem Buch stellt sie 30 essbare Wildpflanzen vor, aus denen sich Ungewöhnliches, aber Köstliches zubereiten lässt. Kennen Sie Brennnesselkaviar – übrigens ein Mittel, das die Liebe beflügeln soll? Haben Sie schon mal Gänseblümchengelee probiert? Wissen Sie, wie würzig Schafgarbenbutter schmeckt? Und wie lecker Mädesüßsahne? Haben Sie schon mal einen Blütenquark zum Nachtisch serviert? Nein? Bei Monika Wurft finden Sie jede Menge Ideen.
Besonders schön: Monika Wurft illustriert ihr Buch mit vielen eigenen Fotos, die die vorgestellten Wildpflanzen zu verschiedenen Jahreszeiten zeigen. Das ist eine große Hilfe beim Selbersammeln. Außerdem gibt die Schwarzwälderin, die einen sehenswerten Kräutergarten ihr eigen nennt, viele Hinweise zum Anbau und zum Sammeln der Wildkräuter. Alle Infos werden übersichtlich präsentiert, es macht einfach Spaß, in dem 140 Seiten starken Buch zu blättern, sich inspirieren zu lassen – und dann mit einem Korb rauszugehen, um zu sehen, was die Natur an Essbarem bietet. Wie sagt Monika Wurft so gern? „Machen wir uns doch schnell einen Ums-Haus-rum-Salat!“
Übrigens: Unter www.monika-wurft.de vertreibt die Autorin Postkarten mit selbst fotografierten Wildkräutermotiven. „Mein Wildkräuterbuch“, erschienen im Ulmer-Verlag, kostet 16,90 Euro. Es erscheint im März bereits in der zweiten Auflage und ist mittlerweile auch ins Tschechische und Holländische übersetzt.


Das Buch ist keine leichte Kost. In mehreren Kapiteln geht es um die Wirkstoffe der Heilpflanzen, und dabei steigt Bühring tief in Biochemie und Pharmazie ein. Ihre Kapitel zu den verschiedenen Krankheitsbildern bieten eine fundierte Übersicht, bei welchen Beschwerden welche Kräuter sinnvoll eingesetzt werden können. Ein wenig verwirrend ist der Umstand, dass wichtige Heilpflanzen, die bei verschiedenen Krankheiten eine Rolle spielen, in Kurzportraits mehrfach, aber unter jeweils anderen Aspekten vorgestellt werden. Das erfordert mühsame Arbeit mit dem Register und viel Blättern im Buch, zeigt andererseits aber die Komplexität der Pflanzenheilkunde und verhindert von vornherein den Versuch, Pflanzen nach dem Schema „hilft gegen Bauchschmerzen“ vorschnell und oberflächlich in Schubladen zu stecken. Für Neulinge in der Kräuterkunde besonders interessant sind die Kapitel, in der praktische Anwendungen beschrieben werden – von Rezepten für Tees bis hin zum Umgang mit Heublumensäckchen. Unterm Strich: Ein Buch, das Kräuter-Interessierte durch das ganze Leben begleiten kann, das allerdings nicht die Auseinandersetzung mit der aktuellsten Forschung ersetzt. Die knapp 80 Euro, die es kostet, sind aber auf jeden Fall sehr gut angelegt.
Wieviel Kräuter? Getrocknet oder frisch? Wie oft umrühren, wie lange ausziehen lassen? Das sind die ganz praktischen Fragen, die in der Hexenküche schnell beantwortet sein wollen. Ein wunderbarer Helfer ist dabei der schmale Band „Heilpflanzen-Tinkturen: Wirksame Pflanzenauszüge selbst gemacht“ von Rudi Beiser und Helga Ell-Beiser (19,90 Euro, Ulmerverlag Stuttgart, 2017). Rezepte für 70 Tinkturenmischungen stellen die beiden Autoren, die als Kräutergärtner und Heilpraktikerin tief in der Materie stecken, darin vor. Besonders interessant: Ihre Tinkturen sind deutlich Konzentrierter als üblich, sie gleichen eher Urtinkturen, die so gehaltvoll sind, dass oft wenige Tropfen genügen. Ein zweites Plus: Sie geben in ihren Rezepten sowohl die Mengen für getrocknete als auch für frische Kräuter an – und liefern viele Tipps für eine effektive und schonende Verarbeitung gleich mit. Empfehlenswert.