„Diplomierte Kräuterhexe“ nennt mich mein Mann manchmal im Scherz.Von wegen. Klar, ich habe die 25-tägige Grundausbildung an der Freiburger Heilpflanzenschule gemacht. Klar, ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit Heilkräutern, baue sie an, rühre Salben und setze Tinkturen an. Und doch habe ich erst an der Oberfläche des Kräuterwissens gekratzt. Doch so viel ist sicher: Der Weg zu den Pflanzen ist spannend, ständig gibt es neue Erkenntnisse. An diesem Weg möchte ich alle Interessierten gerne teilnehmen lassen.
Ein paar Takte zu mir: 1956 im Schwarzwald geboren, habe ich Germanistik und Geschichte studiert, war lange Jahre Lokalredakteurin und widme mich nun seit Beginn meines Ruhestands intensiv den Kräutern. Auf unserer „Ranch“, wo wir zu Sechst Gemüse und Obst anbauen und Gänse und Hühner halten, habe ich damit begonnen, einen Kräutergarten anzulegen, der einmal 200 Quadratmeter groß sein wird. Wichtig für den Leser: Ich interessiere mich zwar sehr für Rituale und Magie rund um die Kräuter. Wenn es aber um die Anwendung von Heilkräutern bei konkreten Krankheiten geht, ist mir die Verankerung meines Wissens in den Naturwissenschaften ganz wichtig. Ich stelle deshalb vor allem jene Heilkräuter vor, die in Studien, die wissenschaftlichen Standards entsprechen, untersucht wurden oder doch seit vielen Jahrzehnten von der Medizin als nützlich angesehen werden. Auch halte ich nichts davon, Pflanzenheilkunde und Schulmedizin gegeneinander auszuspielen. Mit Kamille lässt sich keine Blinddarmentzündung heilen. Dagegen können Baldrian, Melisse und Passionsblume bei Schlaflosigkeit sanfter und verträglicher helfen als manche Schlaftablette. Die Phytotherapie ist also keine Konkurrenz zur Schulmedizin, im Gegenteil. Sie sollte ein Teil davon sein.
Zum Schluss noch etwas in eigener Sache: Alle Hinweise in diesem Blog ersetzen niemals den Gang zum Arzt. Unklare oder länger andauernde Beschwerden müssen unbedingt von der Fachfrau oder dem Fachmann abgeklärt werden. Aber auch bei kleinen Befindlichkeitsstörungen muss der Leser sorgfältig prüfen, ob dieses oder jenes Kräutlein im eigenen Fall nicht auch schaden kann. Nebenwirkungen und Gegenanzeigen, die in den Pflanzenportraits genannt werden, sollten immer beachtet werden. Denn nicht einmal Pfefferminztee ist nur gesund – er lockt die Magensäure und kann deshalb Empfindlichen sogar schaden.