Kartoffeln wärmen und kühlen
Herbstzeit ist Kartoffelzeit – und darum stand die tolle Knolle neben vielen anderen Kräutern und Gemüsen auf dem Programm der Oktobereinheit der Gartenapotheke mit Ursel Bühring im Bildungshaus St. Ulrich. Wellness pur für den schmerzenden Rücken, muskelkatergeplagte Beine, kalte Füße oder den hustengeschüttelten Brustkorb: Das „Bauernfango“ mit heißen Kartoffeln. In der Schale gekochte heiße Kartoffeln werden dafür in ein Papierküchentuch und danach in ein Geschirrtuch eingewickelt und dann vorsichtig zu einer zwei bis drei Zentimeter dicken Auflage zerdrückt. Die Auflage sollte so groß sein wie die schmerzende Stelle, die Packung wird mit einem Schal fixiert. Vorsicht beim Auflegen: Die Kartoffeln sind sehr heiß! Dafür hält die Wärme lange vor und dringt tief in den Körper ein.
Aber Kartoffeln können nicht nur wärmen, sondern auch kühlen – beispielsweise verbrannte Kinderfinger. Dafür höhlt man eine rohe Kartoffel so weit aus, dass der schmerzende Finger hineinpasst. Die Kartoffel kühlt und hält die Haut feucht. Im Seminar im Schwarzwald haben die Teilnehmerinnen der Kartoffeln überdies witzige Gesichter geschnitzt – ein wunderbarer Trost für kleine Unglückswürmer.
PS: Die „Gartenapotheke mit Ursel Bühring findet auch 2021 wieder statt. Infos im Bildungshaus Kloster St. Ulrich, www.bildungshaus-kloster-st-ulrich.de.
Diptam:
Zauberkraut der Hermine Granger
Gegen Wunden aller Art ist im Harry-Potter-Universum ein tolles Kraut gewachsen: Der Diptam. Hermine hat ihn immer in ihrer Handtasche, er hilft bei Verletzungen durch Zersplintern beim Apparieren genauso wie bei Verbrennungen durch Drachenfeuer. Muggel allerdings sollten aufpassen: Der Diptam verbrennt, wenn man Pech hat, die Haut.
Brennnessel:
Raue Schale, heilsamer Kern
Brennnesseln wachsen überall, und das ist auch gut so. Denn das Kraut, das beim Pflücken unangenehm brennt, ist ein Allheilmittel für allerlei große und kleine Gebresten. Sogar gegen „der frawen ihr blödigkeit“ (Schüchternheit) empfiehlt sie der alte Kräuterheilkundige Leonhart Fuchs in der frühen Neuzeit.
Schleimstoffe gegen
den rauen Hals
Es kratzt im Hals? Der Schlund ist trocken, man kämpft mit Reizhusten? Da helfen Pflanzen mit Schleimstoffen – Malve, Königskerze, Isländisch Moos und Co.