Schon meine Mutter kannte sie unter dem Namen „Kytta-Salbe“: Hatte sie sich den Fuß übertreten, einen Muskel gezerrt, die Schulter zu sehr belastet, dann „schmierte“ sie sich ein paar Tage lang die Salbe auf die schmerzende Stelle, und alles ging wieder wie geschmiert. Die Rede ist von der Beinwellsalbe, neben Arnikasalbe die wichtigste Salbe für Knochen, Muskeln und Gelenke. Sie wird aus den schwarzen Wurzeln des Beinwells, aus Olivenöl und Bienenwachs bereitet.
Zutaten:
100 ml Olivenöl
20 Gramm frische oder 10 Gramm getrocknete Beinwellwurzel
10 Gramm Bienenwachs
Salbendöschen aus der Apotheke oder sonstige kleine Gläser, die keimfrei sein müssen (am besten mit Alkohol ausreiben).
Zubereitung:
Beinwellwurzel mit einer Gemüsebürste kräftig abrubbeln und gut abspülren. Abwiegen. Danach möglichst fein schneiden. In das Olivenöl einrühren, beides zusammen im Wasserbad auf etwa 70 Grad erhitzen, dabei ständig umrühren. Temperatur etwa eine halbe Stunde halten, dabei den Beinwell immer wieder umrühren. Nach der Auszugszeit das Öl zunächst durch ein Sieb, danach noch einmal durch einen Kaffee- oder Teefilter abgießen, dabei das Öl natürlich auffangen. Zerkrümeltes Bienenwachs einrühren, Gemisch nochmals unter ständigem Rühren im Wasserbad erhitzen, bis das Wachs vollständig geschmolzen ist (bei etwa 63 Grad schmilzt Wachs). Beinwellöl in die Salbendöschen gießen, ein Küchentuch darüberbreiten und vollständig erkalten lassen (Restflüssigkeit muss verdunsten können). Salbe danach im Kühlschrank aufbewahren, damit sie nicht ranzig wird. Sie ist so einige Monate haltbar.
Wer mag, kann die fast geruchsneutrale Beinwellsalbe mit einigen Tropfen ätherischem Öl nach Wahl „beduften“ – Rosmarin, Eukalyptus oder Fichtennadeln eignen sich, denn sie regen ebenfalls die Durchblutung an. Das ätherische Öl wird in die fertige, aber noch flüssige Salbe eingerührt. Salbendöschen beschriften, Datum der Abfüllung nicht vergessen.
Achtung: Beinwell enthält Pyrrholizidinalkaloide, die im Verdacht stehen, in größeren Mengen krebserregend zu sein. Selbstgemachte Beinwellsalbe sollte deshalb nicht über lange Zeiträume angewendet werden. Auch Schwangere sollten darauf verzichten. In der Apotheke gibt es Präparate, die aus pyrrholizidinalkaloidfreiem Beinwell hergestellt sind.