Diptam: Eine Tinktur daraus hat Hermine Granger immer in der Handtasche. Als sie und ihre Freunde Harry Potter und Ron Weasley nach ihrem Ritt auf dem blinden Drachen nach dem Einbruch in die Gringottsbank ziemlich lädiert sind, betupft sie damit die Wunden, es raucht ein bisschen – und schon sind die Narben weggezaubert. In der rationalen Phytotherapie gilt der Diptam heute nicht mehr als Heilmittel. Schließlich kann er wegen seines hohen Alkaloidgehalts auch giftige Wirkungen entfalten. Im Mittelalter dagegen wurde Diptamwurzel gerne gegen allerhand Gebresten genutzt – unter anderem gegen Menstruationsbeschwerden und zur Verhütung.

Auch heute noch werden auf dem Markt, vor allem von Händlern, die auf Hildegardprodukte spezialisiert sind, Mischungen angeboten, in denen Diptam enthalten ist. Der Pflanze werden schleimlösende, krampflösende, antibakterielle und harntreibende Wirkungen zugeschrieben. In der Homöopathie wird Diptam eingesetzt in Präparaten gegen unregelmäßige Periode, Magen-Darm-Beschwerden und stinkenden Stuhl.

Diptam im Kräutergarten Gengenbach

Ein anderer Name für den Diptam ist übrigens „brennender Busch“. Bei entsprechendem Wetter sondert die bis zu einem Meter hohe Pflanze so viele ätherischen Öle ab, dass sie entzündet werden können. Diptam kommt in Europa nur noch sehr selten vor und ist streng geschützt.

Der intensiv duftende Kaltkeimer kann jedoch recht gut kultiviert werden. Er braucht einen sonnigen, trockenen Standort und verträgt keine Staunässe. Die Pflanze enthält Furanocumarine und kann an sonnigen Tagen bei empfindlichen Personen Verbrennungen auf der Haut hervorrufen. Und er verlangt Geduld: Nach der Aussaat kann es Jahre dauern, bis die Pflanzen blühen. Aber wer weiß: Vielleicht geht es ein wenig schneller, wenn man bei der Aussaat zaubert?

Weblinks:

https://medlexi.de/Diptam#

https://www.hauenstein-rafz.ch/de/pflanzenwelt/pflanzenportrait/stauden/Diptam-Dictamnus-albus.php