Herbstzeit ist Kartoffelzeit – und darum stand die tolle Knolle neben vielen anderen Kräutern und Gemüsen auf dem Programm der Oktobereinheit der Gartenapotheke mit Ursel Bühring  im Bildungshaus St. Ulrich. Wellness pur für den schmerzenden Rücken, muskelkatergeplagte Beine, kalte Füße oder den  hustengeschüttelten Brustkorb: Das „Bauernfango“ mit heißen Kartoffeln. In der Schale gekochte heiße Kartoffeln werden dafür  in ein Papierküchentuch und danach in ein Geschirrtuch eingewickelt und dann vorsichtig zu einer zwei bis drei Zentimeter dicken Auflage zerdrückt. Die Auflage sollte so groß sein wie die schmerzende Stelle, die Packung wird mit einem Schal fixiert. Vorsicht beim Auflegen: Die Kartoffeln sind sehr heiß! Darum sollte der Kartoffelwickel auch nicht bei kleinen Kindern, die sich noch nicht äußern können, bei sehr alten Menschen oder Menschen mit Sensibilitätsstörungen angewendet werden.  Dafür hält die Wärme lange vor und dringt tief in den Körper ein.

Aber Kartoffeln können nicht nur wärmen, sondern auch kühlen – beispielsweise verbrannte Kinderfinger. Dafür höhlt man eine rohe Kartoffel so weit aus, dass der schmerzende Finger hineinpasst. Die Kartoffel kühlt und hält die Haut feucht. Im Seminar im Schwarzwald haben die Teilnehmerinnen der Kartoffeln überdies witzige Gesichter geschnitzt – ein wunderbarer Trost für kleine Unglückswürmer.