In diesen Tagen habe ich eine tolle Erfahrung mit dem echten Steinklee gemacht. Meine Mutter hat sich den Arm gebrochen, und in den Wochen danach waren Arm und Hand dick angeschwollen. Ein Versuch mit der Ceres Urtinktur Steinklee (Meliloti herba) zeigte binnen weniger Tage Erfolg: Die Hand war komplett abgeschwollen, der Arm deutlich weniger dick als zuvor.

Echter Steinklee (Melilotus herba). Quelle: Wikipedia

Ich hatte ihr dreimal täglich drei Tropfen der Urtinktur gegeben. Die Folge war leichter Durchfall, darum habe ich sie abgesetzt. Allerdings wurde daraufhin der Arm wieder dicker. Mit drei Tropfen morgens und drei Tropfen abends haben wir dann eine Dosis gefunden, die wirkt, ohne den Darm zu sehr anzuregen.

Echter Steinklee wird auch von der Kommission E empfohlen bei Lymphstauungen, und zwar unterstützend zu Lymphdrainagen und Kompressionen. Auch bei chronisch venöser Insuffizienz – vor allem bei Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen, nächtlichen Wadenkrämpfen, Juckreiz und Schwellungen kann echter Steinklee helfen. Er kann bei der Behandlung des postthrombotischen Syndroms und bei Hämorrhoiden unterstützend wirken. Bei Prellungen, Verstauchhungen und oberflächlichen Blutergüssen empfiehlt die Kommission E eine äußere Anwendung. Ursel Büring empfiehlt in ihrem „Praxislehrbuch Heilpflanzenkunde“ dafür entweder Kompressen aus Steinkleekrauttee. Alternativ könnten Kataplasmen helfen. Dafür werden drei Esslöffel Steinkleekraut mit 150 ml heißem Wasser gut durchfeuchtet und dann, etwas abgekühlt, auf die geschwollenen Stellen aufgebracht und mit einem Tuch werden. Ich habe das ausprobiert – mit dem Ergebnis, dass nach dem Abtrocknen im ganzen Wohnzimmer Steinkleekrümel verteilt waren. Aber der Erfolg – in Kombination mit der Urtinktur – zeigte sich schnell.

Der Hauptwirkstoff im Gelben Steinklee sind, neben Flavonoiden und Saponinen, die Cumarine. Schnuppert man an der Tinktur, riecht sie intensiv nach Waldmeister – die Cumarine lassen grüßen. Um eine exakte Dosis dieser wirksamen Cumarine zu bekommen, empfehlen die Experten Fertigarzneimittel. Denn zu viele Cumarine können, so wird vermutet, leberschädigend sein, während eine zu niedrige Dosis unwirksam ist. In seltenen Fällen können als Nebenwirkungen Kopfschmerzen auftreten.

Trotz dieser Einschränkungen müssen Kräuterhexen keineswegs komplett die Finger vom Stienklee lassen.  Sie können aus der Pflanze  Steinklee-Öl  zaubern, das bei müden und schmerzenden Beinen und bei Wadenkrämpfen äußerlich helfen kann, ohne dass gefährliche Nebenwirkungen zu erwarten sind. Dafür wird frisches, blühendes Steinkleekraut sehr klein geschnitten und in ein Schraubglas gegeben. Man fügt so viel Olivenöl hinzu, dass das Kraut gut bedeckt ist, lässt es vier bis sechs Wochen an einem warmen Ort ausziehen und schüttelt es täglich mehrmals. Danach wird das Öl abgefiltert und in dunklen Flaschen aufbewahrt. So hält es sich bis zu einem Jahr. Tipp: Kombiniert mit Rosskastanienauszügen wirkt es noch besser.

Quellen:

Schilcher/Kammerer/Wegener: Leitfaden Phytotherapie 4/2010
Ursel Bühring: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde, 4/2014